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Das Bild von Ulrich Klieber zeigt eine Collage aus neun rechteckigen Feldern, die jeweils unterschiedliche abstrakte Darstellungen und handgeschriebene Notizen enthalten. Die oberen drei Felder zeigen teils Landschaften in dunklen Grüntönen mit roten und braunen Elementen, die mittlere Reihe enthält Skizzen und Farbfelder mit Textfragmenten in verschiedenen Farben, darunter Weiß, Rot, Beige und Grau. In der unteren Reihe sind helle Landschaften in Blau und Grau zu sehen, sowie weitere handgeschriebene Notizen. Das Gesamtbild wirkt wie eine Kombination aus Skizzenbuch und abstrakter Malerei, das verschiedene Stimmungen und Gedanken ausdrückt.
Abstraktes Gemälde von Ulrich Klieber in Blautönen, das eine schemenhafte, vage menschliche Figur darstellt. Die obere Bildhälfte zeigt dunklere, unscharfe Formen, die möglicherweise Haare oder eine Kopfkrone andeuten. Die untere Bildhälfte wird von einem dunkelblauen, fast schwarzen Fleck dominiert, der möglicherweise den Kopf der Figur symbolisiert. Das Gemälde wirkt wie eine Kombination aus groben Pinselstrichen und sanften Übergängen, mit einem überwiegend monochromen Hintergrund.
Ulrich Klieber: Gemälde einer bewaldeten Landschaft mit dunklen, stilisierten Bäumen, die vor einem helleren Hintergrund stehen. Die rechte Bildhälfte ist von kräftigen Blautönen dominiert, während links ein gelber Fleck möglicherweise die Sonne darstellt. Unten im Bild ist ein Datum, '24.3.2020', in blauen Zahlen zu erkennen. Der Stil des Gemäldes ist expressiv, mit dicken Pinselstrichen und abstrakten Formen, die eine winterliche oder dämmernde Szenerie andeuten.
Ulrich Klieber: Vier Porträts nebeneinander in unterschiedlichen Farben und Stilen, die jeweils eine schemenhafte Person zeigen. Das erste Bild links ist in Violetttönen gehalten, mit dem Wort 'Freund' oben links. Das zweite Bild hat einen roten Hintergrund, darüber schwarze handgeschriebene Wörter, die einen Text bilden. Das dritte Bild zeigt ein graues Porträt auf weißem Hintergrund mit roten Akzenten und dem Wort 'Annäherung' oben. Das vierte Bild zeigt eine Person mit Brille vor einem blauen Hintergrund, ebenfalls mit dem Wort 'Freund' in schwarzer Schrift oben. Der Stil ist expressiv und textlastig.
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Ulrich Klieber, in Murnau, Acryl auf Leinwand, 2008-2009, Fotografie: Horst Alexy
Ulrich Klieber, Madge Vaugham, Eitempera auf Papier, 1983, Fotografie: Horst Alexy
Ulrich Klieber, Murnau (Berggeist) Acryl auf Leinwand, 2020, Fotografie: Horst Alexy
Ulrich Klieber, Anmerkungen zu Rosa Luxemburg, Acryl auf Leinwand, 2019, Fotografie: Horst Alexy

Ulrich Klieber. Zeitzonen

Ort
Schloss Filseck
Zeitraum
13.08.2022 - 30.10.2022

Der Zeichner‚ Maler und Hochschullehrer Ulrich Klieber ist 1953 in Göppingen geboren, lebt heute in Ho-Chi- Minh- Stadt (Vietnam) und gelegentlich in Murnau (Bayern). Sein Atelier befindet sich allerdings schon seit 35 Jahren, idyllisch gelegen, innerhalb der Klostermauern von Adelberg. Dort entstehen seine großformatigen Malereien, Serien und viele seiner Künstlerbücher. Die Kunsthalle Göppingen zeigt auf Schloss Filseck eine Auswahl aus dem vielseitigen künstlerischen Schaffen Ulrich Kliebers von den 1980 Jahren bis heute.

Zeitzonen, der Titel der Ausstellung, beschreibt zum einen die vielfältigen Wohn- und Arbeitsaufenthalte des vielgereisten Künstlers und veranschaulicht ebenso seine produktiven Schaffensphasen. Nach dem Abitur am Hohenstaufen-Gymnasium in Göppingen, studierte Ulrich Klieber an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei K.R.H. Sonderborg. Direkt danach ging er nach London auf das Royal College of Art, dort begegnete er dem malerischen Werk von David Hockney, Lucien Freud und Francis Bacon, vor allem deren figürliche Malerei und expressive Farbigkeit interessierte Klieber.

Der Maler schöpft seine Inspiration ebenso aus der Literatur. In den Londoner Jahren war es vor allem Virginia Woolf selbst, die ihn zu Portraits der Schriftstellerin, Romanfiguren oder Freunde der Bloomsbury-Group, anregt. Es entstanden großformatige Malereien als Serien wie Tea with Virginia Woolf, 1982 oder Covent Garden im September,1988.

In der Galerie im Ostflügel werden in fünf Ausstellungsräumen jeweils neue Kapitel seines Schaffens chronologisch aufgeschlagen. So ist der zweite Raum Ulrich Kliebers Collagen gewidmet, die er in den 1990 Jahren begann.  Serien wie In the Gallery, 1990 zeigen freigestellte Figuren, ebenso wie sehr zurückgenommene in Schwarz gehaltene Papierarbeiten. Dafür verwendete der Künstler Lineale, Umrisse von Gläsern oder Tellern, mit denen er die Blätter mit Muster und Liniennetzen überzieht. Sein weicher malerischer Stil ist einer strengen geometrischen Ausdrucksweise gewichen.

Ein weiterer Raum ist den sogenannten Murnau Bildern gewidmet. Seit Jahren kehrt der Künstler regelmäßig an den Ort der Ruhe und Stille zurück. Der Blick aus dem Fenster des Hauses und das dort Beobachtete steht im Zentrum seiner Malereien. Die Murnauer Bilder sind gleich Tagebuchaufzeichnungen der vorherrschenden Jahreszeit, des Weltgeschehens oder beinhalten literarische Zitate. Sie sind allesamt chronologisch angeordnet und zeigen seit drei Jahrzehnten den inneren und äußeren Blick auf die Landschaft vor Ort.

Der letzte Raum zeigt neue Arbeiten, die Ulrich Klieber mit Filzstift zeichnete und die während der Corona-Pandemie und der erzwungenen Pause des Reisens und Unterwegssein entstanden sind. Nachdem Klieber zwei Jahre nicht mehr malte, entstanden aus den farbenfrohen Skizzen die Serie Loneliness, Bilder im Shutdown. Es sind Landschaftsbilder aber auch Bilder, die Stimmungen und Gefühle ausdrücken, ebenso fügte Klieber Zitate von beispielsweise Peter Handke in seine Malereien ein.

Die Ausstellung auf Schloss Filseck zeigt u.a. auch Ulrich Kliebers Künstlerbücher, die weniger Skizzenbücher, sondern eigentlich Malerbücher sind: Im Schreiben, Zeichen, Übermalen von alten Katalogen und Publikationen des Künstlers entstehen neue Text-Bild-Kombinationen.

Die Freundschaften und Begegnungen, die Klieber während seiner zahlreichen Lehraufträge in China und Vietnam machte, hielt er in den großformatigen Portraits beispielsweise China Friends von 2015 fest. Ihnen kann man auf dem Flur der Galerie lebensgroß begegnen.

Ulrich Klieber ist 1953 in Göppingen geboren, 1973–79 Studium der Malerei und Kunstgeschichte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste und der Universität in Stuttgart sowie am Royal College of Art in London, 1996-2019 Professur Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle, seit 2019 Professur an der Ton Duc Thang University in Ho- Chi- Minh- Stadt, Vietnam.

SWR2 Kultur aktuell Beitrag vom 15.08.2022