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Simon Pasieka. green horn

Ort
Halle oben
Zeitraum
11.10.2009 - 22.11.2009

Die umfangreiche Ausstellung zeigt großformatige Gemälde und Tuschezeichnungen der
letzten Jahre, darunter eine Reihe jüngst entstandener Bilder wie auch Leihgaben aus
bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen. Simon Pasieka, 1967 in Kleve am
Niederrhein geboren, lebt und arbeitet in Paris.

Die Jugendlichen, die Simon Pasieka zumeist in Paaren oder Gruppen in seinen Bildern
zusammengesellt, haben sich fern der Zivilisation in einem entrückten Naturszenario
eingerichtet. Dort folgen sie in einer eigenartigen Selbstverständlichkeit still und in sich
versunken einem geheimnisvollen Plan: Sie ruhen, sie hängen ihren Gedanken und
Träumen nach, sie schlüpfen in Rollen, spielen und tanzen – losgelöst von den Zwängen und
dem Tempo der Erwachsenenwelt. Dabei kommen Produkte einer hoch entwickelten
Konsumgesellschaft – Plastikkanister, Folien, Planen, funkelnde Survivaldecken,
Gerätschaften und allerlei Fundstücke – ins Spiel.
Simon Pasieka sagt selbst:„Es ist eine fiktive Welt, die man gerne hätte; eine Lustalternative
zu dem immer größer und immer schneller Werdenden.“ So bauen seine Jugendlichen
Schutzräume, Hütten, Zelte, temporäre Behausungen und Provisorien. Sie faszinieren sich
unbekümmert an Feuer und Rauch, an dem Spiel mit Folie, Glas und Spiegel. Immer wieder
ist es das Licht in seinen unterschiedlichen und manipulierbaren Erscheinungsformen, von
dem eine besondere Magie ausgeht; kleine Dinge, Vorgänge und Phänomene vermögen die
ungeteilte Aufmerksamkeit der Halbwüchsigen zu bannen.
Die jungen Leute etablieren sich vorsichtig, fast andächtig in ihrer fragilen Welt. Für den
Betrachter scheint ihr Treiben einerseits vertraut – aus der Erinnerung an die Kindheit und
Jungend, an das „Stellt euch vor, wir wären allein auf der Welt“, mit Blick auf literarische
Motive, Malerei und Film. Andererseits befremden die zeichnerisch und malerisch so
detailreich und komplex entwickelten Bildwelten Simon Pasiekas. Letztlich bleibt es unklar,
ob seine Greenhorns freiwillige Aussteiger, Zwangsisolierte oder Überlebende eines
Untergangs sind. Simon Pasiekas Bilder sind Projektionsflächen für Wünsche, Vorstellungen
und Träume; sie zeigen Realutopien, die wie ein zartes Zauberglas jederzeit zerspringen
können.

Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Städtischen Galerie Delmenhorst und der Galerie
im Taxispalais, Innsbruck entstanden.