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Laércio Redondo. listen to me

Ort
C 1
Zeitraum
20.02.2005 - 28.03.2005

Vom 20. Februar bis 28. März 2005 zeigt die Kunsthalle Göppingen in C1 die Ausstellung „Listen to me“ des Brasilianischen Künstlers Laércio Redondo. Die Eröffnung findet am 20. Februar um 18 Uhr statt. Zur Einführung spricht Dr. Annett Reckert, Kunsthalle Göppingen.
Für den eintretenden Besucher ist „Listen to me“ zunächst ein stiller Raum, in dem auf sieben Monitoren Menschen mit geschlossenen Augen zu sehen sind: Männer und Frauen, Kinder, Junge und Alte, Menschen unterschiedlicher Herkunft, die sich in einer anderen Sphäre befinden. Erst die Kopfhörer an jedem Gerät werden zu einer Bande in diese andere Sphäre hinein. In dem Moment, in dem der Kopfhörer die Ohren des Betrachters umschließt, taucht er ein in die Musik, von der sein Gegenüber getragen wird. Die Anweisung des Künstlers an die eingeladenen Teilnehmer lautet: „Choose your favourite song, listen to it on your own, facing the camera, with eyes closed. When the music ends, open your eyes.“ Als work in progress entstand und entsteht „Listen to me“ in Rio de Janeiro, Curitiba, Sao Paulo, jetzt in Göppingen und dann Havanna. „Listen to me“ wird somit einmal mehr zu einem Projekt der Kunsthalle Göppingen.
Mit „Listen to me“ erschafft Laércio Redondo ein starkes filmisches Portrait einzelner Personen wie auch einer Gruppe von Menschen. Zugleich erzählt die Arbeit von der bannenden Macht der Musik. Schon durch die Wahl des Musikstückes charakterisieren sich die Teilnehmer. Noch dazu stellen sie sich mit geschlossenen Augen zur Schau. In den Minuten des Hörens geben sie etwas preis von einem Balanceakt zwischen Selbstgenuss und Selbstverlust. Dabei umgibt sie kein schützender Panzer von eingeübten Gesten und kopierten Handlungsmustern. Sie zeigen sich verlegen und verletzlich, ihre Reaktionen sind unbeholfen und zaghaft, dann wieder trunken und glückselig. Beim gemeinsamen Hören stellt sich das Phänomen menschlicher Resonanz ein, das Mitschwingen im Sinne einer Einfühlung in die Person und die Traumwelt des Hörenden. Nie und nirgends ist man einem Menschen so nahe, wie in jenen Momenten, in denen er träumt.