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Installationskunstwerk in einem minimalistischen Raum mit weißen Wänden. Zwei hängende, säulenartige Strukturen aus natürlichen Materialien befinden sich im Vordergrund, während im Hintergrund Holzkonstruktionen und verschiedene industrielle Objekte zu sehen sind.
Installationskunstwerk in einem minimalistischen Raum mit weißen Wänden. Zwei hängende, säulenartige Strukturen aus natürlichen Materialien befinden sich im Vordergrund, während im Hintergrund Holzkonstruktionen und verschiedene industrielle Objekte zu sehen sind.
Kunstinstallation mit skulpturalen Objekten und zwei hohen Säulen im Hintergrund, über denen feiner Staub oder Sand rieselt.
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Karsten Födinger. Automoroma, Kunsthalle Göppingen 2022, Installationsansicht, VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Karsten Födinger. Automoroma, Kunsthalle Göppingen 2022, Installationsansicht VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Karsten Födinger. Automoroma, Kunsthalle Göppingen_2022, VG Bild Kunst Bonn 2022
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Karsten Födinger. Automoroma

Ort
Halle oben
Zeitraum
24.07.2022 - 23.10.2022

Der Bildhauer Karsten Födinger (*1978) setzt sich mit seinen skulpturalen Interventionen grundlegend mit dem Kontext des jeweiligen Ortes auseinander. Er setzt Materialien ein, die den Charakter des Gebauten und der Konstruktion zeigen und die darin wirkenden Kräfte offenlegen. Statik und Bewegung, Diagonale und Horizontale, Masse und Leere sind spannungsreiche Gefüge seiner zwischen Architektur und Skulptur angesiedelten Arbeiten.

Für seine Ausstellung in der Kunsthalle Göppingen hat sich Karsten Födinger intensiv mit der Geschichte der Stadt Göppingen und ihrer Gegenwart auseinandergesetzt. Im Zuge seiner Recherchen stand besonders das Göppinger Sauerwasser im Zentrum. Sowohl die Geschichte seiner Nutzung – angefangen von Heilbädern über städtische Brunnen, die Abfüllung ganzer Tankwägen für die Versorgung von Betrieben, bis hin zum Vertrieb als Göppinger Sprudel – als auch seine Bedeutung als Heilquelle.

Ein Rutengänger machte den Auftakt: Er suchte das Gebiet um die Kunsthalle nach Wasservorkommnissen ab. Diese metaphysische Handlung überführt der Künstler in einen stofflich aufwendigen, baulichen Prozess, dessen Ziel es ist, einen Brunnen zu bohren und das Grundwasser vom Innenhof in den Ausstellungsraum zu leiten. Die Shedhalle wird zum Gewächshaus, denn über die Skulpturen des Künstlers läuft beständig Sauerwasser, die darin enthaltenen Schwebstoffe und Mineralien lagern sich auf Ihnen ab: Eine natürliche Weiterführung der additiven, plastischen Prozesse die durch Karsten Födinger initiiert wurden. Er versucht die bestmögliche Bedingung für die Ansiedlung naturwüchsiger Pflanzen zu schaffen und ihnen die ästhetische Regie über die Arbeiten zu übertragen.

Der Titel seiner Ausstellung Automoroma ist eine lautmalerische Wortschöpfung des Künstlers und verweist auf das Buch Der Pilz am Ende der Welt. Über das Leben in den Ruinen des Kapitalismus von Anna Tsing. Die Autorin begibt sich darin auf die Suche nach den Möglichkeiten von Leben in einer vom Menschen zerstörten Umwelt.
Karsten Födinger lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und lehrt als Gastprofessor an der EPFL, École Polytechnique Fédérale, in Lausanne.
Seine Werke wurden in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt, u.a. im Kunstverein Mönchengladbach (2018), im Antenna Space, Shanghai (2015) und im Palais de Tokyo, Paris (2011). 2012 wurde er mit dem Baloise Art Prize, Art 43 Basel Statements, ausgezeichnet.

Die Ausstellung Karsten Födinger. Automoroma ist den Sommer über ihren natürlichen Prozessen ausgesetzt, um diese zu feiern, lädt die Kunsthalle Göppingen am Samstag, 17.09.2022 um 16 Uhr zu einem Bergfest herzlich ein.
Das Grußwort spricht Almut Cobet, Erste Bürgermeisterin der Stadt Göppingen. Begrüßung und Künstlergespräch: Karsten Födinger und Dr. Melanie Ardjah, Direktorin Kunsthalle Göppingen.

Die Kunstvermittlung der Kunsthalle Göppingen bietet ein umfangreiches Begleitprogramm zur Ausstellung mit Führungen, Workshops, Lesungen.