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Ein heller, etwas chaotischer Atelierraum mit Holzdecke und Werkstattcharakter. Über einem großen Arbeitstisch hängen mehrere farbintensive Drucke oder Gemälde zum Trocknen, jeweils mit runden, abstrakten Formen in Rot, Gelb, Grün, Schwarz und Lila. Auf dem Tisch liegen Werkzeuge, Farben und Materialien. Im Hintergrund stehen weitere Utensilien, darunter ein Fahrrad, Regale und Malzubehör.
Das Bild zeigt eine schwarz-weiße Radierung des Künstlers Johannes Hewel aus dem Jahr 1987 mit dem Titel
Das Bild zeigt eine minimalistische Radierung des Künstlers Johannes Hewel aus den Jahren 1983/1984 mit dem Titel
Das Bild zeigt eine mehrteilige, farbige Radierung des Künstlers Johannes Hewel aus dem Jahr 1981. Links ist eine Zeichnung eines langen gelben Busses mit mehreren Insassen abgebildet, darunter eine handschriftliche Notiz in deutscher Sprache. Oberhalb der Notiz sind skizzierte Hände mit Herzsymbolen zu sehen. Rechts im Bild ist eine dunkle, abstrakte Figur mit einer Maske oder einem stark stilisierten Gesicht dargestellt, die über einem Briefumschlag mit blau-rotem Rand schwebt. Um die Figur verlaufen bogenförmige, farbige Linien in Rot und Blau.
Fotografie eines Notizbuches, in das verschiedenes gezeichnet wurde. Eine der Zeichnungen sieht aus wie ein Kopf und an einer anderen Stelle steht
Ausstellungsansicht auf eine Wand an der zwei Drucke mit merkwürdigen Gestalten hängen. Rechts hinter der Wand geht der Ausstellungsraum weiter, am Ende sieht man eine offene Tür und rechts daneben ein weiterer Druck.
Ein Ausstellungsraum in dessen Zentrum ein Schaukasten steht, durch dessen Oberseite man in sein Inneres schauen kann. Dahinter an der Wand hängen zwei verschiedene Druckgrafiken.
Ausstellungsansicht auf einen Gang mit verschiedenen Ausstellungsräumen. In der Wand des ersten Raumes hängen zwei schwarz-weiß Drucke, jedoch ist nicht genau zu erkennen, was auf ihnen abgebildet ist. Am Ende des Ganges hängt ein großes Bild aus verschiedenen Brauntönen. Die ganzen Räume werden von Tageslicht, welches durch die Fenster auf der rechten Seite, hereinströmt erhellt.
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Einblick Atelier Johannes Hewel, Fotografie: Susanne Neuner
Johannes Hewel, Nuestra Señora de Soledad, 1987, Radierung, Fotografie: Frank Kleinbach
Johannes Hewel, Go Joe Go, 1983_1984, Radierung, Fotografie: Frank Kleinbach
Johannes Hewel, Airmail for an unknown Nigger, 1981, mehrfarbige Radierung, Fotografie: Frank Kleinbach
Ausstellungsansicht, Fotografie: Kathleen Jahn
Ausstellungsansicht, Fotografie: Kathleen Jahn
Ausstellungsansicht, Fotografie: Kathleen Jahn
Ausstellungsansicht, Fotografie: Kathleen Jahn

Johannes Hewel - Im Rasthäuschen für Seelenwanderer

Ort
Schloss Filseck
Zeitraum
08.02.2020 - 14.06.2020

Die Ausstellung „Johannes Hewel – Im Rasthäuschen für Seelenwanderer“ zeigt Auszüge aus dem druckgraphischen  Werk des vielseitigen Künstlers  Johannes Hewel. Er war als Glasgestalter, Linolschneider, Radierer, Maler und Zeichner tätig und hatte 16 Jahre lang  eine Professur für Glasgestaltung und Malerei an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart inne. Seine grafischen Arbeiten sind vielfach nach Tagebuchaufzeichnungen im direkten Eindruck seiner Reisen durch Amerika, Asien und Europa in der eigenen Druckwerkstatt entstanden. In der Ausstellung sind neben Linolschnitten, Kaltnadelradierungen und Holzschnitte  zu sehen.

Die Verwendung von Sprache und Literatur, die sich leitmotivisch durch nahezu alle Werkgruppen des Künstlers zieht, zeigt sich in der Serie „Airmail for an unkown Nigger, Mexico“ aus dem Jahre 1981. Johannes  Hewel beschreibt eine Szene in einem Langstreckenbus  „Sempre a Hidalgo“ mit anderen Mitreisenden. Text und Bild sind untrennbar miteinander verbunden. Mehrmonatige Aufenthalte in Peru und Mexiko führten jeweils zu Werken, die mit diesen Ländern verbunden sind: Als Zeichner nimmt Hewel die bildnerische Qualität der indigenen Volkskunst und ihre Spiritualität auf. Von der Reise zurückgekehrt bearbeitet er diese Themen druckgrafisch auf.

Eindrucksvolle Radierungen aus der Serie »GoJoGo« von 1994/2003 führen vor Augen, dass Hewel bis an die äußersten Ränder des Papierbogens den Bildraum erweitert. Die Darstellungsfläche, bei Radierungen durch die Größe der Druckplatte definiert, endet bei  Johannes Hewel eben nicht da, er macht nicht Halt an den Druckrändern, er übersät diese, lässt sie bis an den Büttenblattrand wachsen.

Thematisch finden sich in seinen Bildern viele Anspielungen auf eine metaphysische Weltinterpretation wieder, sie prägen auf vielfältige Weise Hewels Arbeit. In seiner 1992 begonnenen und bis zu seinem frühen Tod im Jahr 2009 ausgeführte Linolschnittserie »Brahman endless« steht die Weltseele, magische Kraft der indischen Religion, als Hauptmotiv im Zentrum. Vor diesem Hintergrund erhält Hewels Arbeit eine weitere reflexive Dimension – viele Arbeiten sind als eine Referenz auf seine Religiosität zu verstehen, die geprägt ist vom Einfluss der eigenen sozialen Herkunft und die durch viele Reisen erweitert wurde.  Dem Künstler war es ein Anliegen, den Betrachter von ­­der Wahrnehmung der alltäglichen Umgebung zur Imagination des Transzendenten zu lenken.

Johannes Hewel (1947-2009) hat ein facettenreiches Werk geschaffen.  Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Staatspreis für Glasgestaltung des Landes Baden-Württemberg. Er lebte und arbeitete in Brettheim (Hohenlohe-Franken).