Jahresausstellung Kunstverein Göppingen e.V - Anna Lea Hucht - Furry Flowers
Halle oben Zeitraum
18.10.2025 - 11.01.2026
Der Kunstverein Göppingen e.V. zeigt ab dem 17. Oktober 2025 in seiner Jahresausstellung Anna Lea Hucht. Furry Flowers Werke der deutschen Künstlerin in der Kunsthalle Göppingen.
Pelzige Pflanzen, behaarte Beine oder fellige Gegenstände: In den Arbeiten von Anna Lea Hucht verliert das Gewohnte seine Ordnung. Ihre Zeichnungen, Aquarelle und Keramiken bewegen sich zwischen Realität und Imagination und führen die Betrachtenden in Zwischenwelten, in denen das Unbewusste sichtbar wird und vertraute Motive neue poetische Bedeutungen annehmen.
Anna Lea Huchts Arbeiten zeigen meist Innenräume, Gebrauchsgegenstände sowie Menschen, Tiere und Pflanzen. Die dargestellten Szenerien sind nie reine Abbildungen der Realität und erzählen keine eindeutigen Geschichten, sondern öffnen durch surreale Details und subtile Verschiebungen Übergänge zwischen Subjekt und Objekt.
Huchts Herangehensweise ist minutiös und detailreich. Die Darstellungen von Innenräumen erfolgen häufig aus erhöhter Perspektive, sie schaffen Distanz und bilden gleichzeitig eine traumhafte Atmosphäre, in der man lange verweilen kann. In den schwarz-weißen Aquarellen gewinnt das Alltägliche – Vasen, Papierkörbe oder Kännchen – eine stille Präsenz. Was auf den ersten Blick fast fotografisch wirkt, verrät beim zweiten Hinsehen eine sorgfältige Maltechnik.
Auch bei den Keramiken zeigt sich ein ähnlicher Prozess. Während frühere Tonobjekte eine direkte Verbindung zu den figurativen Elementen von Huchts Zeichnungen herstellen und die Idee nahelegen, dass die dargestellten Objekte in die dritte Dimension treten, öffnen die neueren organischen und abstrakten Formen der Plastiken einen noch emotionaleren Zugang. Die Grenzen zwischen Belebtem und Unbelebtem, Realität und Imagination, verschmelzen zu einer neuen Dimension und erinnern an die Surrealisten mit ihrem spontanen Schreiben zu Beginn der 1920er Jahre.
Zeichnungen, Aquarelle und Plastiken treten im Ausstellungsraum in einen Dialog. Die Besucherinnen und Besucher begegnen der poetischen, magischen und eigenständigen Bildsprache von Anna Lea Hucht, in der Lebewesen und Gegenstände intime und lebendige Erinnerungsträger sein können.
Anna Lea Hucht (*1980) lebt und arbeitet in Berlin und Athen. Ihre Arbeiten waren bereits national und international in renommierten Institutionen zu sehen, u.a. der Galerie Meyer Riegger / Berlin, der Stiftung ARCH Athens sowie dem Museum Franz Gertsch. Sie erhielt u.a. den Bonner Kunstpreis, den HAP-Grieshaber-Preis sowie den Horst-Janssen-Grafikpreis.