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Dybbroe Møller. The Nightmare of Reason

Ort
C 1
Zeitraum
15.05.2011 - 10.07.2011

„Schau dir in die Augen…“ Entlang den Wänden des Ausstellungsraumes C1 in der Kunsthalle Göppingen verläuft auf durchschnittlicher Augenhöhe ein schmales Spiegelband. Es bildet den Horizont des eigenen Blicks und die Möglichkeit des Erkennens per se. Der Betrachter begegnet im gespiegelten Antlitz seiner subjektiven Vorstellung vom eigenen Ich. In der Rauminstallation „The Nightmare of Reason (Your Eyes are Your Judges)“ (2007/2011) wird die philosophische Forderung „Erkenne dich selbst!“ sprichwörtlich auf das Erblicken der eigenen Augen gerichtet. Doch wie der Titel verlauten lässt, so kann rationales Streben nach (Selbst-) Erkenntnis auch zum Alptraum werden. Der zwanghafte Blick in den Spiegel ließ schon so manchen den Kopf verlieren, denkt man an den antiken Mythos des Narcissus. So spielt dieses Spiegelwerk in C1 auf psychologischer Ebene mit der Grenzlinie von Vernunft und Wahnsinn. Der Spiegel ist das Symbol für die Subjektivität unserer Wahrnehmung. Was wir darin erblicken sind nicht einfach die Reflexionen einer äußeren Welt – der Spiegel ist auf sinnliche Weise ein Instrument der Konfrontation mit der eigenen Sicht auf uns selbst. Ein Albtraum für die Vernunft also?

Auf den ersten Blick erinnern die Arbeiten von Simon Dybbroe Møller (geb. 1976 in Aarhus) an Minimal Art und Konzept-Kunst der 1960er Jahre, doch seine künstlerische Auseinandersetzung mit dieser Formensprache beinhaltet stets auch eine Revision jener Konzeptionen und Inhalte. Der Schein trügt: die Realität ist ein Konstrukt – wie jedes Spiegelbild – und so sind die Arbeiten von Simon Dybbroe Møller wie ein reflektierter Rückblick auf die Paradigmen moderner Kunst.

Der in Berlin lebende Künstler hat bereits in Mailand, London und New York ausgestellt. Zuletzt war er mit einer Installation im Badischen Kunstverein Karlsruhe zu sehen und ist derzeit mit einer Arbeit in der Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart vertreten.