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DICHTERPORTRAITS Günter Schöllkopf, Eckhard Froeschlin

Ort
Schloss Filseck
Zeitraum
10.11.2017 - 18.02.2018

Günter Schöllkopf (1935-1979) und Eckhard Froeschlin (geb. 1953) sind beide Meister der Radierung und schöpfen alle Möglichkeiten aus, die diese künstlerische Drucktechnik heute bietet. Die Radierung als Grafik hat ebenso viel gestalterischen Spielraum und Temperament wie die Zeichnung oder Collage. Und beide Künstler haben mit großem Einfühlungsvermögen Dichterbildnisse zu einem zentralen Motiv in ihrem Werk gemacht. In den Radierungen geht es um Gesichtsausdruck und Haltung, um Szenen, die mit dem jeweiligen Dichter zu tun haben, auch um Textbeispiele aus dessen Literatur. All das macht ein Bildnis lebendig, erzählerisch, und man spürt die Leidenschaft der beiden Künstler für großartige Dichter wie Friedrich Hölderlin, Johann Wolfgang von Goethe, Franz Kafka, James Joyce, Jorge Luis Borges und viele andere mehr.

Günter Schöllkopf hat 1952 bis 57 auf der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studiert. Berühmt wurde er in den 1960er und 1970er Jahren mit seinen Radierungen, mit Zyklen zu Heinrich Heine, zu James Joyce’ „Ulysses“, zu großartigen Erzählungen der Weltliteratur wie Miguel de Cervantes’ „Don Quichote“, zu William Blake etc… Zeichnung und Radierung sind in der Kunst die Entsprechung zum Schreiben und Drucken in der Literatur. Die Werke lösen Erinnerung, Erkennen aus, und die Vorstellungskraft wie unsere Kenntnis der zugrunde liegenden Texte setzen mit dem, was wir sehen und lesen, immer neue Bilder frei.

Eckhard Froeschlin hat 1972 bis 78 an der Kunstakademie Düsseldorf (Münster) studiert. Seit 1976 entwickelt er ein umfangreiches Werk an Radierungen. In vielen Arbeiten stellt er Bezüge zu Schlüsselwerken der Kunstgeschichte her. In der Ausstellung sind Werkgruppen zu Schriftstellern und ihren Texten zu sehen. In einer frühen Radierfolge erinnert er an einen rebellischen Vorfahren und süddeutschen Poeten: Nikodemus Frischlin (1547-1590). Die später entstandenen Dichterbildnisse sind kombiniert mit kurzen und prägnanten Textpassagen. In großformatigen Portraits reizt der Künstler alle Möglichkeiten aus, die die Radierung zu bieten hat. Diese Bildnisse sind voll von Anspielungen auf Leben und Werk der wichtigen Poeten des 20. Jahrhunderts.

Wer die Kunst des Portraits liebt, wird großartige künstlerische Personenbeschreibungen finden, und Besucher der Ausstellung, denen Literatur etwas bedeutet, werden sich an viele Details erinnern, die mit den Personen und Texten der Schriftsteller verbunden sind.