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Christian Mali. Ansichten einer Reise

Ort
Schloss Filseck
Zeitraum
01.03.2013 - 02.06.2013

Um 1860 bereist der Maler Christian Mali (1832 – 1906) Süddeutschland und portraitiert vereinzelte Ansichten von Orten, Dörfern und Städten in ganz Württemberg. Stuttgart, Göppingen, der Rechberg, Schwäbisch Hall, Esslingen, Besigheim, Kloster Maulbronn, Laufen gehören zu den Stationen seiner Reise. Christian Mali beobachtet, zeichnet und aquarelliert solche Anblicke, die man heutzutage mit dem Fotoapparat festhalten würde. Malerische Stadtansichten, romantische Burgen, lehmige Dorfstraßen, eine Mühle, die Steinpforte eines Klosters. Wenn jemand eine Reise tut, dann hat er etwas zu zeigen. Und hält zugleich für die Nachwelt fest, wie es vor 150 Jahren an Orten ausgesehen hat, die noch heute wohl bekannt sind. Mit dem Bleistift und mit dem Aquarellpinsel sieht man anders als mit der Kamera. Liebevoll aquarellierte Zeichnungen und Bilder halten künstlerisch fest, wie die Landschaft und wie Dörfer und Städte in Schwaben einmal ausgesehen haben.

Auf seinen Reisen ist es für Christian Mali nicht die Flüchtigkeit der Bewegung, die ihn reizt mit Stift und Pinsel festzuhalten, sondern das akribische Studium einzelner, mit Bedacht ausgewählter Ansichten. Mit stets gleichmäßigem Strich und einer großen Hingabe an kleinste Details bildet er Szenen aus dem alltäglichen Leben und historische Bauten ab. Seine Vorliebe gilt dem Ländlichen und Bäuerlichen. Er sucht nicht nach dem fortschrittlichen modernen Leben, sondern schärft den Blick für die romantischen Spuren der Vergangenheit, wie etwa Burgen oder mittelalterliche Städtchen. Mit seinem realistischen Stil trifft Christian Mali dabei den bürgerlichen Geschmack des 19. Jahrhunderts. Ohne sich zeitlebens von den impressionistischen Tendenzen der Freilichtmalerei beeinflussen zu lassen, bediente er beim zeitgenössischen Publikum sehr gekonnt die Nachfrage nach stimmungsvollen Darstellungen der heimatlichen Umgebung. Es ist dabei gerade die unmittelbare und naturalistische Art der Darstellung, die ohne moralischen oder gar symbolischen Gehalt auskommt, die bis heute seine Motive so nachvollziehbar machen und die eine Identität mit den Bildern zu erzeugen vermag.