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Bildergeschichten

Ort
Schloss Filseck
Zeitraum
12.10.2008 - 18.01.2009

Am 12. 10., um 18.00 Uhr öffnet die Ausstellung „Bildergeschichten“ auf Schloss
Filseck seine Pforten. Nach einer Begrüßung von Herrn Kellermann, Schloss-
Filseck-Stiftung der Kreissparkasse GP und einleitenden Worten von Bürgermeister
Jürgen Lämmle, wird Kuratorin Dr. Anke Seitz auf die Historie und die Entwicklung
von Bildergeschichten näher eingehen.

Rodolphe Töpffer bringt das Spezifische der „Bildergeschichte“ auf den Punkt, indem
er sagt:
„Man kann in Kapiteln, in Reihen, in Worten Geschichten schreiben: das ist Literatur
im eigentlichen Sinne. Man kann auch in einer Folge graphischer Darstellungen
Geschichten erzählen: das ist Literatur im Bilde (…) Literatur im Bilde machen heißt
nicht nur, nach einem gegebenen Vorwurf arbeiten und alles darin Enthaltene bis zur
Neige ausschöpfen. (…) Es heißt auch nicht, ein Sprichwort oder einen Witz
darstellen. Sondern es bedeutet die vollständige Erfindung eines Vorganges, dessen
einzelne Teile in der Zeichnung nebeneinandergestellt werden und sich in ein
Ganzes bilden (…)“

Die Bildergeschichte erfreute sich schon im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit und
diese reicht bis heute an, wie im japanischen Manga Comic-Strip, in den
Superheldengeschichten um Batman, Spiderman, Superman…
Die Ausstellung führt wie ein roter Faden durch die verschiedenen Epochen der
Bildergeschichte. Der Besucher entdeckt frühe Arbeiten von Rodolphe Töpffer
(„Komische Bilderromane“) und den Klassikern, „Max und Moritz“ sowie „Maler
Klecksel“ von Wilhelm Busch. Der „Struwwelpeter“ streckt seine langen Fingernägel
entgegen und die Lausbubengeschichten von „Vater und Sohn“ bringen den
Besucher zum Schmunzeln. Meist mit 6 Bildern dargestellt, stets einfach gezeichnet
und doch mit tiefem, pädagogischen Hintergrund. Bildergeschichten mit alltäglichen
Freuden, Sorgen und Nöten von Vater und Sohn. Einfach witzig, charmant und
heiter.

Weitere zeitgenössische Bildergeschichten von Alexander Roob, Sascha Hommer,
Klaus Heider und Patrick Panetta zeigen aktuelle künstlerische
Auseinandersetzungen.

Natürlich dürfen bei einer Bildergeschichten-Ausstellung die alt bekannten Blätter
„Herren im Bad“ von Loriot und das „Äffle und Pferdle“ aus dem Schwabenländle
nicht fehlen. Salamanders Gallionsfigur „Lurchi“ ist auch von der Partie und ermuntert
uns mit seinen komischen Abenteuern.

Weitere Arbeiten sind die berühmte Bilderfolge „Le soleil“ von Frans Masereel, die
weltbekannten Bilderromane Max Ernsts „La femme 1000 tetes“ und „Une semaine
de bonté“ bis hin zu den Buchillustrationen Gustave Dorés zu Edgar Allen Poes
Gedicht „The Raven“.

Alles in allem eine wirklich interessante und abwechslungsreiche Ausstellung, die
sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene gleichermaßen
inspirierend ist. In der Bildergeschichte vereinigen sich Literatur und Bildende Kunst
und zeigen so die wechselseitigen und anregenden Einflüsse der einen Kunstform
auf die andere.