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Silke Wagner. A work is a work is a work

Ort
Halle oben
Zeitraum
15.11.2013 - 06.01.2014

Der Kunstverein Göppingen gibt in seiner diesjährigen Ausstellung einen Einblick in Silke Wagners facettenreiches, künstlerisches Werk. Die Arbeiten der in Frankfurt lebenden Künstlerin setzen Bezugspunkte zwischen politischer Ökonomie, gesellschaftspolitischem Leben und dem „Betriebssystem Kunst“. Spektakulär war unter anderem ihr Projekt Lufthansa Deportation Class von 2001, das in Zusammenarbeit mit der Kampagne „Kein Mensch ist illegal“ entstanden ist. Die Künstlerin stellte ein Plagiat eines Lufthansa Aiport Busses her, versah ihn mit der Aufschrift „Lufthansa Deportation Class“ und inszenierte mit Schauspielern ein Abschiebedrama am Flughafen Frankfurt. In der Kunsthalle
Göppingen markieren Arbeiten wie das Objekt, Here we go ihren künstlerischen Aktionsraum. Silke Wagners künstlerische Position ist es, dass Ihre Kunst nicht einfach als „Augenfutter“ für den Betrachter gedacht ist. Here we go ist beispielsweise auf den ersten Blick eine typisch günstige Einkaufstasche. Beim genaueren Hinsehen jedoch verweist die Arbeit auf verschiedene Aktionen von 2001 gegen Abschiebung und Rassismus.

Die Ausstellung SILKE WAGNER. A WORK IS A WORK IS A WORK zeigt Arbeiten aus
dem Zeitraum von 2001 bis 2013: Sie stellt retrospektiv Objekte, Neonarbeiten und
Installation vor, die in bestimmten Zusammenhängen für unterschiedliche Projekte und
Ausstellungen realisiert worden sind. Der Ausstellungstitel verweist auf den berühmten
Satz „A rose is a rose is a rose“ in dem Gedicht „Sacred Emily“ von Gertrude Stein. Jeder
Besucher wird Parallelen zwischen Ausstellungstitel und Zitat ziehen können, wenn er in
der Kunsthalle und in der Ausstellung steht. Mit Kalkül ist die räumliche Setzung der
Arbeiten bedacht, ähnlich dem von Gertrude Stein geforderten Bewusstseinsstrom, der
beim Lesen des tautologischen Satzes „ A rose is a rose is a rose“ in Gang gesetzt wird.
Jedoch weist Silke Wagner bewusst über ihre Arbeit an sich hinaus, anders wie in
Gertrude Steins Satz werden nicht nur unterschiedliche Erscheinungsformen eines
Gegenstands assoziiert. Silke Wagner inszeniert mit den ausgestellten Werken eine Art
Netzwerk, das in seiner Korrespondenz eine Geschichte der Rebellion und des
Widerstandes erzählt.
Silke Wagner arbeitet gezielt historische und politische Inhalte auf, indem sie durch
Verdichtung die geeignete künstlerische Form zur Umsetzung ihrer Themen sucht und
findet. Diese beziehen sich oftmals auf die Lebensbedingungen der Menschen, nicht nur
wenn sie auf die Problematik von Abschiebungen verweist, sondern auch wenn es um die
Anti-Atomkraft-Bewegung oder die Freiheitsbestrebungen im Amerika der 1960er Jahre
geht. Mit der Ausstellung in der Kunsthalle Göppingen, im Betrachten und Reflektieren der
verschiedenen Werke entsteht ein Raum der Kommunikation. Es werden Ideen sichtbar,
die auf die Betrachter wie auf die Gesellschaft zurückwirken.
Seit September 2013 bespielt Silke Wagner an vier städtischen Plätzen auch den
öffentlichen Raum in Göppingen. In dem Projekt PORTRAITS des Kunstvereins
Göppingen zeigt sich das große Engagement der Künstlerin, sich in historische und
gesellschaftliche Strukturen hineinzudenken und diese zu visualisieren.